Kultur

Ein zeitgemäßes kulturelles Angebot gehört heute zu den wesentlichen Faktoren, die eine Kommune attraktiv machen. Hier sehen wir im Angebot in Boppard noch Wünsche offen. Die freie Kulturszene, die aus vielen Privatinitiativen besteht, muss stärker gefördert werden. Wir unterstützen den Ausbau und die Vernetzung dieser Initiativen, damit das Angebot besser wahrgenommen werden kann. Kulturfördernde Vereine sind in ihrem Schaffen zu unterstützen, indem ihnen zum Beispiel Raum und Mittel gewährt werden.

Stadtbücherei, Museum und Stadthalle bereichern unsere Stadt und müssen erhalten bleiben. Es gibt viele gute Ideen und Pilotprojekte, die in anderen Städten mit Erfolg umgesetzt werden und die auch Boppard im Kulturbereich attraktiver machen können. Die Stadtbücherei etwa könnte dabei unterstützt werden, ihr Angebot zu vergrößern und den Kreis der BenutzerInnen auf TouristInnen auszuweiten. Vergleichbar mit dem nordfranzösischen Projekt des „Lesens am Strand“ (Lire à la plage) könnte in Boppard ein Projekt durchgeführt werden, bei dem städtische Plätze (wie der Karmeliterplatz oder der Beyerhofplatz) und ausgewählte Stellen der Rheinlagen als ruhige Orte mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen, an denen Sitz- und Liegemöglichkeiten bestehen und zu denen sich BewohnerInnen und Gäste der Stadt zum Lesen ausgeliehener (auch fremdsprachiger) Bücher begeben könnten.

Darüber hinaus hat Boppard den Denkmalschutz und die Denkmalpflege zu unterstützen und zu fördern, da Denkmäler von zentraler Bedeutung in unserer geschichtsträchtigen Stadt sind und auch für TouristInnen einen wesentlichen Anreiz darstellen. Auf Denkmalensembles ist bei Planungen und Neugestaltungen (Straßenbelag, Begrünung, Neubauten) besondere Rücksicht zu nehmen, besonders in der Altstadt.

Kooperationsprojekte mit anderen Gemeinden am Oberen Mittelrhein können eine gute Möglichkeit sein, um auch in Boppard zusätzliche kulturelle Ereignisse (etwa Konzertreihen, Schauspieldarstellungen, Lesungen, Kunstausstellungen) anzubieten. Unbedingt zu unterstützen sind daher beispielsweise die Zielsetzungen des Vereins K.O.M. (Kulturnetz Welterbe Oberes Mittelrheintal). „BaKaLoNi“ (die Kooperation von Bacharach, Kaub, Lorch und Niederheimbach) ist ein weiteres Beispiel für eine Initiative, die sich auch Boppard zum Vorbild nehmen und lancieren könnte. Gerade kleinere und bislang oft vernachlässigte Ortsteile sollten von derartigen Programmen profitieren – hier bestehen oft schon große Potentiale und viele kreative Möglichkeiten (bspw. für Sommerveranstaltungen im Hirzenacher Propsteigarten).